Rabbi Sussja
Vor seinem Ende sprach Rabbi Sussja:
„In der kommenden Welt wird man mich nicht fragen: Warum bist du nicht Mose gewesen? Man wird mich fragen: Warum bist du nicht Sussja gewesen?
Chassidische Legende
Rabbi Sussja
Vor seinem Ende sprach Rabbi Sussja:
„In der kommenden Welt wird man mich nicht fragen: Warum bist du nicht Mose gewesen? Man wird mich fragen: Warum bist du nicht Sussja gewesen?
Chassidische Legende
Die Mönche
Es waren zwei Mönche, die lasen miteinander in einem alten Buch, am Ende der Welt gebe es einen Ort, an dem der Himmel und die Erde sich berühren.
Sie beschlossen, ihn zu suchen und nicht umzukehren, ehe sie ihn gefunden hätten. Sie durchwanderten die Welt, bestanden unzählige Gefahren, erlitten alle Entbehrungen, die eine Wanderung durch die ganze Welt fordert, und alle Versuchungen, die einen Menschen vom Ziel abbringen können. Eine Tür sei dort, so hatten sie gelesen, man brauche nur anzuklopfen und befinde sich bei Gott.
Schließlich fanden sie, was sie suchten. Sie klopften an die Tür, bebenden Herzens sahen sie, wie sie sich öffnete, und als sie eintraten, standen sie zu Hause in ihrer Klosterzelle.
Da begriffen sie: Der Ort, an dem Himmel und Erde sich berühren, befindet sich auf dieser Erde, an der Stelle, die Gott uns zugewiesen hat.
Legende
Mauern
Den ist die Wand zwischen dem Nachbarn und mir. Ich höre sein Kommen und Gehen, Klappern seines Geschirrs.
Singsang seiner fröhlichen Laune - so den sin die Wände der Häuser.
Er aber vernimmt nicht Klopfzeichen meiner Angst, Frage meines Hungers nach Güte, Flehe meiner Sehnsucht nach Wort oder Weisung. So dicht sind die Mauern der Herzen.
Gretl Rottmann
Keiner sucht mich!
Rabbi Baruchs Enkel, der Knabe Jechiel, spielte einst mit einem anderen Knaben Verstecken. Er verbarg sich gut und wartete, dass ihn sein Gefährte suche. Als er lange gewartet hatte, kam er aus dem Versteck, aber der andere war nirgends zu sehen. Nun merkte Jechiel, dass jener ihn von Anfang an nicht gesucht hatte. Darüber musste er weine, kam weinend in die Stube seines Großvaters gelaufen und beklagte sich über den blöden Spielgenossen. Da flossen Rabbi Baruch die Augen über und er sagte: „So spricht Gott auch: Ich verberge mich,, aber keiner will mich suchen!“
M. Buber, die Erzählungen der Chassidim
Wenn man stirbt?
Klein-Erna fragt die Mutter: „Was geschieht mit einem Menschen der stirbt?“
Die Mutter: „Er wird zu Staub!“
Klein-Erna: „Dann ist unter unserem Bett jemand gestorben!“